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Willkommen in der Inklusiven Schule

Willkommen in der Inklusiven Schule


Am 08. Januar waren die Elternverbände zu einem Fachgespräch in Ministerium geladen, auf dem Frau Gebauer ihre Eckpunkte zur Entwicklung in der Inklusion vorstellte:

- Schuljahr 2018/2019 soll Übergangsjahr zur neuen Regelung sein
- Idee: Mehr Ressourcen und Bündelung der Inklusion

- Ressourcen:

  66 Stellen aus LES-Budget (Entkoppelung von der Schülerzahlentwicklung),
 130 Stellen die wegfallen würden bleiben im System, Doppelgewichtung von LES bleibt,
 330 Tarifstellen (Multiprofesionelle Teams),
 400 Stellen Lehramt („Lehrer mit Fächerkombination Deutsch“),
 20 Mio. € Integrationspauschale,
 1,6 Mio. € Fortbildung (Inklusion, Integration und Digitalisierung).


- Schwerpunktschule ist Arbeitsname: Inklusive Schule möchte das Haus nicht, da es dann ja auch exklusive Schulen gibt.
- Inklusive Schulen sind Schulen die:

ein Inklusionskonzept haben,
deren Personal qualifiziert ist,
die die nötigen Räume haben,
die im Durchschnitt mind. 3 SuS mit sonderpädagogischen Förderbedarf haben,
oder die alle verfügbaren SuS mit FB einer Kommune aufnimmt.

- Exklusive Schulen gibt es auch:

Zieldifferenzierung auf Wunsch des einzelnen Gymnasiums weiter möglich
Gymnasien haben keine Verpflichtung zur Inklusion

- Übergang:

Bestandsschutz für SuS mit Forderbedarf an Schulen die sich von der Inklusion verabschieden


Wir sind uns sicher, dass die angekündigten „Verbesserungen“ nicht die erhoffte Durchschlagskraft entwickeln werden.
Solange die für die Inklusion notwendigen räumlichen Ressourcen, insbesondere die notwendigen Differenzierungsräume nicht geplant und gebaut sind, ist eine erfolgreiche Inklusion nicht möglich. Auch stellt sich die Frage, wie man gleichzeitig die räumlichen Voraussetzungen für einen sinnvollen inklusiven Unterricht schaffen will, während das große Raumprogramm für den notwendigen Ausbau der Gymnasien Vorrang zu haben scheint (G9 kommt!).

Stellen für Lehrer und Lehrerinnen mit der entsprechenden Ausbildung sind vorhanden, es fehlt nur an den entsprechenden Lehrkräften, um diese Stellen auszufüllen. Es fehlt an der
Zeit die Schulprogramme auf den Schwerpunkt umzustellen, wenn man nicht weiß und aussuchen kann, welche Schüler und Schülerinnen kommen.

Auch das Eingeständnis, dass nicht genügend Lehrerkräfte vorhanden sind, ist eindeutig. Die Stellen in der Sekundarstufe I sollen von Lehrerinnen und Lehrern besetzt werden, die man im Crashkurs von 40 Stunden für die inklusiven Aufgaben fit machen will. Die Pädagogik wird so auf der Strecke bleiben. Entscheidend ist daher nach unserer Ansicht nicht das reine Ausweisen von Stellen, sondern die Besetzung der Stellen. Schon jetzt beobachten wir, dass Stellen nicht besetzt werden können da es keine bzw. nicht genügend Bewerberinnen/Bewerber gibt.

Das die aufgeführten Ressourcen mehr scheinen als sie sind, sieht man wenn sie auf die einzelnen Schulen heruntergebrochen werden.
Wenn wir von 600 Inklusiven Schulen ausgehen sind z.B. die 330 Stellen für Multiprofessionelle Teams gerade man 0,55 Stellen pro Schule.
Auch die 20 Mio. € lassen sich schnell entzaubern, es sind gerade mal 0,11% des Gesamtetat des Schulministeriums.
Am deutlichsten wird es bei den Geldern die für die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich den inklusiven Schulen angeboten werden. Es wären stolze 2.666,66 € pro Schule. Und die auch nur dann wenn es keine Schule gibt die ihr Personal zusätzlich zu den „normalen“ Fortbildungen im Bereich Integration und Digitalisierung fortbildet.

Es ist klar, wie die erklärte Strategie des MSB „Mehr Ressourcen und Bündelung der Inklusion“ zu verstehen ist. Bündelung der Inklusion, durch Herausnahme der Gymnasien aus der Verpflichtung zur Inklusion und die Verteilung von mehr Ressourcen in homöopathischen Dosen an die verbleibenden inklusiven Schulen.

Wir sind aber nicht nur dagegen, sondern wir wollen gemeinsam an der Programmatik Inklusion an integrierte Schulen weiter arbeiten. Wir planen für den 03.03.2018 nachmittags in Bochum einen Workshop. Hierbei werden wir einen Einblick in die Praxis einer Schule mit realem Inklusionsschwerpunkt gewinnen können. Dort werden wir über die Möglichkeiten und Grenzen der Inklusion diskutieren und unsere Forderungen präzisieren.

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