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Schwarz-Grün spart unsere Bildung kaputt – Wir sagen: Nicht mit uns!

Unter dem Titel “Schwarz-Grün spart unsere Bildung kaputt – WIR sagen: Nicht mit uns!” übt die Landeselternschaft der integrierten Schulen NRW e.V.. scharfe Kritik am Haushaltsentwurf der Landesregierung für das Jahr 2026 und unterstützt dabei ausdrücklich die Positionen der GEW NRW.
 
“Die Landesregierung behauptet, im Bildungsbereich werde nicht gespart – doch das ist ein Täuschungsmanöver", erklärt Harald A. Amelang, Vorsitzender der LEiS-NRW. "Zwar steigen die absoluten Ausgaben, aber der Anteil der Bildungsausgaben am Gesamthaushalt sinkt seit Jahren dramatisch – von über 59 Prozent im Jahr 2018 auf nur noch rund 41 Prozent. Das zeigt deutlich: Bildung ist in Nordrhein-Westfalen längst keine Priorität mehr.”
 
Als Eltern der integrierten Schulen in NRW stellen wir fest, dass die schwarz-grüne Landesregierung Bildung zunehmend zur Haushaltsreserve degradiert. Sie spart, wo Zukunft entsteht – an unseren Kindern, an ihren Lehrkräften und an den Schulen selbst. Der eklatante Lehrkräftemangel, die zunehmende soziale Ungleichheit, der Investitionsstau an Schulgebäuden, die unterfinanzierte Ganztagsbetreuung und die Kürzungen beim Sozialindex sind Ausdruck einer Bildungspolitik, die an den Realitäten vorbeigeht.
 
“Der Sozialindex sollte eigentlich für mehr Chancengerechtigkeit sorgen – stattdessen werden seine Zuschläge gekürzt. Das trifft genau die Schulen, an denen Unterstützung am dringendsten gebraucht wird", kritisiert Amelang. "Das ist kein Sparen mit Augenmaß, sondern eine Fehlentscheidung mit Ansage.”
 
Die Inklusion bleibt auf der Strecke. Förderbedarfe steigen, doch sonderpädagogische Fachkräfte fehlen flächendeckend. Statt echter Unterstützung erleben Schulen steigende Belastung bei sinkenden Ressourcen. So wird Inklusion zur Illusion - auf dem Rücken von Lehrkräften, Eltern und Kindern.
Auch die haushaltspolitischen Taschenspielertricks sind inakzeptabel: Tausende unbesetzte Lehrerstellen führen dazu, dass hunderte Millionen Euro, die eigentlich den Schulen zustehen, in den allgemeinen Landeshaushalt zurückfließen. Das Ergebnis ist ein künstlich aufgeblähter Bildungsetat, der auf dem Papier Wachstum suggeriert, in Wirklichkeit aber Stillstand bedeutet.
 
“Während Schulen händeringend nach Fachkräften suchen, schaut das Land zu", so Amelang weiter. "Das ist zynisch – und ein Schlag ins Gesicht aller Lehrkräfte, Eltern und Kinder, die täglich das System am Laufen halten.”
 
Es ist höchste Zeit, endlich umzusteuern und nicht nur den weiteren Verfall zu stoppen, sondern aktiv in die Zukunft zu investieren. Jahrzehntelange Versäumnisse in der Bildungsfinanzierung müssen durch gezielte Investitionsprogramme ausgeglichen werden – für moderne Schulgebäude, digitale Ausstattung, multiprofessionelle Teams und eine nachhaltige Personaloffensive.
 
“Wer die Bildung von morgen sichern will, muss heute investieren", fordert Amelang. "Wir brauchen nicht weniger, sondern deutlich mehr Mittel, um die Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Sparpolitik ist das Gegenteil von Zukunftspolitik.”
 
Ein zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Schulentwicklung ist der Ausbau der PRIMUS-Schulen. Dieses Schulmodell, das vom gemeinsamen Lernen der Jahrgänge 1 bis 10 getragen wird, ermöglicht längeres gemeinsames Lernen, individuelle Förderung und bessere Durchlässigkeit.
 
“Die PRIMUS-Schulen zeigen, dass gemeinsames Lernen über die Jahrgangsgrenzen hinweg funktioniert – sozial, pädagogisch und leistungsorientiert", erklärt Amelang. "Gerade in einer vielfältigen Gesellschaft brauchen wir mehr Schulen, die Kinder gemeinsam stark machen, anstatt sie früh zu sortieren.”
 
Darüber hinaus fordert die LEiS-NRW die Ausweitung der Lernmittelfreiheit auf digitale Medien. In einer digitalisierten Bildungswelt ist es nicht mehr zeitgemäß, Lernmittelfreiheit nur auf gedruckte Bücher zu beschränken.
 
“Digitale Endgeräte und Lernplattformen gehören heute zur Grundausstattung von Bildung. Wenn der Staat Lernmittelfreiheit ernst meint, muss sie auch für digitale Medien gelten", so Amelang. "Kein Kind darf vom digitalen Lernen ausgeschlossen sein, nur weil die Eltern es sich nicht leisten können.”
 
Ein weiterer Eckpfeiler gerechter Bildung ist die kostenfreie Schulverpflegung für alle Kinder und Jugendlichen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist Voraussetzung für Konzentration, Leistungsfähigkeit und Teilhabe.
 
“Kein Kind darf hungrig lernen müssen", mahnt Amelang. "Kostenfreie Schulverpflegung ist keine Sozialleistung, sondern eine Investition in gleiche Bildungschancen und Gesundheit.”
 
Unsere Kinder brauchen keine PR-Versprechen, sondern ausreichend Lehrkräfte, gut ausgestattete Schulen, multiprofessionelle Teams, moderne Lernbedingungen und echte Chancengleichheit.  Schulen brauchen zudem mehr Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und multiprofessionelle Teams. Bildung darf nicht nur Wissen vermitteln, sie muss Kinder auch stärken, begleiten und auffangen. Diese Strukturen sind Investitionen in Prävention – nicht in Bürokratie. Chancengleichheit beginnt nicht erst in der weiterführenden Schule. Auch die frühkindliche Bildung und der Übergang in die Grundschule müssen stärker in den Fokus rücken – mit mehr Personal, kleineren Gruppen und gezielter Sprachförderung. Dazu gehört auch eine landesweite Offensive für Schulbau und Sanierung. Kinder lernen in Containern, während Gelder ungenutzt bleiben – das ist bildungspolitisch und gesellschaftlich inakzeptabel. Moderne Lernorte sind kein Luxus, sondern Grundlage guter Bildung.
 
“Nordrhein-Westfalen braucht ein entschlossenes Handeln für die Zukunft unserer Kinder", fasst Amelang zusammen. "Bildungspolitik darf nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg gestaltet werden. Eltern, Schüler*innen und Lehrkräfte müssen verbindlich in Entscheidungsprozesse einbezogen werden – auf Augenhöhe und mit echter Beteiligungskultur. Solange Schwarz-Grün weiter an der Bildung spart, werden wir Eltern laut bleiben. Wer an Bildung spart, spart an Zukunft.”
 
Team Vorstand
LEiS-NRW e.V.

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