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Pressemitteilung zum Bildungsprotest vom 25.06.2025

Mit großem Respekt und grundsätzlicher Zustimmung nehmen wir das Engagement der Schülerinnen und Schüler aller Schulformen wahr, die am 25. Juni 2025 im Rahmen des Bildungsprotests ihre Stimme erhoben. Es gehört zu einer lebendigen Demokratie, dass junge Menschen sich einmischen – insbesondere dann, wenn es um ihre Zukunft geht. 

Auch wenn wir als Elternvertretung nicht mit jeder einzelnen Forderung der Landesschüler*innenvertretung NRW übereinstimmen – und das auch offen ansprechen – so teilen wir doch die Grundüberzeugung, dass unser Bildungssystem mutige Reformen, mehr Investitionen und vor allem mehr Offenheit für Wandel braucht. Wer heute nach Bildung ruft, ruft nach Zukunft. Und wer Jugendlichen das Wort erteilt, sollte nicht gleichzeitig reflexartig in den Abwehrmodus verfallen.  

 Vor diesem Hintergrund empfinden wir die jüngste Mitteilung des Philologenverbands NRW https://phv-nrw.de/2025/06/23/bildungsprotest/ als wenig hilfreich und vor allem als symptomatisch für ein Denken, das allzu oft Wandel mit Untergang verwechselt.  

 Wir Eltern erleben tagtäglich an den Schulen die wachsenden Herausforderungen mit denen unsere Kinder und die Lehrkräfte konfrontiert sind: Unterrichtsausfall, Fachkräftemangel, mangelnde Ausstattung, fehlende pädagogische Ressourcen. Angesichts dessen erscheint uns die Diskussion darüber, ob die eine oder andere Schulstruktur „bewährt“ ist, reichlich rückwärtsgewandt. Bewähren muss sich nicht die Struktur, sondern das System als Ganzes – und zwar im Sinne der Kinder.  

Wer Schülerproteste reflexhaft als „realitätsfern“ abtut, statt sich konstruktiv mit den Anliegen junger Menschen auseinanderzusetzen, verkennt nicht nur den Ernst der Lage, sondern auch den Wert demokratischer Teilhabe.   

Es lässt damit den nötigen Respekt genau vor denjenigen vermissen, die die eigentliche Zielgruppe und die Hauptbetroffenen des Bildungssystems sind. Wer diese Zielgruppe, die er täglich unterrichtet, vom eigenen Konzept nicht mehr überzeugen kann, hat vielleicht selbst Probleme mit der Realität.  

Gerade da wir auch mit unterschiedlichen Schulformen zusammenarbeiten, wissen wir um den Wert der Vielfalt im Bildungssystem. Aber Vielfalt darf nicht mit Verharren verwechselt werden. Eltern erwarten zu Recht Differenzierung – aber ebenso erwarten sie Zukunftsfähigkeit. Wer jungen Menschen Verantwortung abverlangt, sollte ihnen auch das Recht zugestehen, Veränderung einzufordern. 

Im Sinne unserer Kinder, im Sinne unserer Schulen und im Geiste der Demokratie sagen wir: 

Nicht Blockade, sondern Bewegung. Nicht Angst, sondern Argumente.  

Nicht Rückzug ins Gestern, sondern den Mut, mehr Bildung zu wagen. 

Team Vorstand

LEiS-NRW e.V.

 

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