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Pressemitteilung Statt fahren auf Sicht endlich eine belastbare Strategie

Pressemitteilung

Statt fahren auf Sicht endlich eine belastbare Strategie

Die öffentlichen Aussagen der Ministerin Gebauer über den künftigen Unterricht lassen
jegliche klare Linie vermissen. Auch wenn einige Äußerungen mit Reaktionen auf veränderte
„Lagen“ erklärbar seien können, kam sie ihrer ureigenen Aufgabe – nämlich eine klare
Perspektive auch über kurzfristige Lage-Reaktionen hinaus zu entwickeln, nicht nach. Die
Strategie – so es eine ist – „auf Sicht“ zu fahren erweist sich heute, 10 Monate nach Beginn
der Pandemie, als hilfloser Fehlschuss und verzweifelter Versuch ein postuliertes Dogma zu
werten. Erst fordert die Schulministerin eine Rückkehr zum Präsenzunterricht im Eiltempo,
dann sagt sie im Interview auf Phoenix vom 08.01. , dass es nach dem 31.01. mit dem
Distanzunterricht so nicht weitergehen dürfe, womit sie sich zum Glück eine Hintertür offen
lässt, da ihre Aussage Wechselunterricht als Option mit einschließt. Am Montag sagte sie in
der Sitzung des Landtags-Schulausschusses in Düsseldorf, dass sie "nichts ausschließe",
was sogar eine Verlängerung des Distanzunterrichts bedeuten könnte. Da an dem Wunsch
so schnell wie möglich zum Präsenzunterricht zurückkehren zu wollen keine Zweifel
bestehen, lassen ihre widersprüchlichen Vorgaben auf eine zutiefst beunruhigende Situation
schließen.
Die Landeselternschaft integrierter Schulen in NRW (LEiS) hat daher Frau Dr. Zoe Hyde,
Epidemiologin an der Universität von Westaustralien, zur Einschätzung der Situation in
Deutschland gebeten. "Die Lage sei weiterhin äußerst besorgniserregend", so Dr. Hydes
Antwort, die während der Pandemie einen starken Fokus auf Studien gelegt hat, die sowohl
Kinder als auch Schulen mit COVID-19 betreffen. "Die Situation ist nach wie vor
unvorhersehbar und aus rein epidemiologischer Sicht wäre es am besten, wenn die Schulen
für den Präsenzunterricht für so viele Schüler wie möglich geschlossen blieben, bis die
Inzidenz so gering ist, dass eine Kontaktverfolgung ausreichen würde, um das Virus in
Schach zu halten."
Als LEiS begrüßen wir daher das Abrücken von einem Automatismus zum Präsenzunterricht
durch die Ministerin und fordern eine Entscheidung auf der Basis niedriger Inzidenzwerte.
Nach dem 31. Januar dürfen die Gefahren nicht wieder einfach auf die Lehrerinnen und
Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie ihren Familien geschoben werden. Die neue
Variante B117 ist schneller übertragbarer. Schulen bieten ein ideales Umfeld für die
Verbreitung des Virus, weil Kinder über einen längeren Zeitraum so viele Kontakte haben.
Dies gilt sowohl für die alte Variante des COVID-19 als auch für die mutierte Form. Zudem
fordern wir als Elternverband die Ministerin dazu auf, rechtzeitig die Rahmenbedingungen für
einen angemessenen Wechselunterricht sowie die Prüfungsbedingungen auf den Weg zu
bringen und endlich eine wirkliche Strategie zu entwickeln, die den Namen auch verdient.
Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Köln den 12.01.2021
Ralf Radke
Vorsitzender

 

 

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