Landeselternschaft der integrierten Schulen

„G9-jetzt“ auf Raubzug bei den integrierten Schulen in NRW?

Heute hat die Initiative „G9 jetzt“ die Unterschriftenlisten dem Innministerium überreicht. Damit steht der Landtag vor der Aufgabe, die Frage der Schulzeitverlängerung am Gymnasium zu beraten.
Wenn die Wünsche der Initiative Wirklichkeit würden, bedeutete das eine Kürzung des Unterrichtsangebots an Gesamt- und Sekundarschulen um fast 5%.
Diesen dreisten Versuch des Raubzuges der Initiative „G9 jetzt“ auf das Bildungsprogramm der integrierten Schulen, bloß um an Gymnasien einen zusätzlichen Jahrgang zu finanzieren, verurteilen wir scharf.
Das Gesellschaftsbild des letzten Jahrtausends, das implizit offenbar davon ausgeht, dass die Mütter von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nicht oder höchstens halbtags berufstätig sind - sein können - , damit sie ihre Söhne und Töchter mittags daheim wieder mit warmem Essen in Empfang nehmen können entsetzt uns zu tiefst.
Als Gesamtschulen und Sekundarschulen sind wir stolz darauf, unseren Schülerinnen und Schüler mit der derzeitigen Stundenzahl in der Sekundarstufe I und mit einem durchfinanzierten gebundenen Ganztag ein Bildungsangebot machen zu können, das die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer gesamten Persönlichkeitsbildung ermöglicht und zugleich - europäischen Standards entsprechend - den Familien erlaubt, Familie und Beruf zu verbinden.
Die LEiS NRW fordert dazu auf, keine Form der Rückkehr zu einem 9jährigen gymnasialen Bildungsgang zu unterstützen, die auf Kosten unserer Schülerinnen und Schüler verwirklicht wird.
Wir werden die politische Positionierung aller Landespolitikerinnen und Landespolitiker in dieser Frage in den kommenden Vorwahlkampf-Monaten genau beobachten - und wir werden den Eltern der über 450 Gesamt-, Sekundar- und Primusschulen unsere Beobachtungen mitteilen.

Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

Köln den 29.11.2016
Ralf Radke